Goldpreis auf 10.000 Dollar, Silber auf 300 Dollar – Ist das realistisch?
vom 07.04.2025 |

Goldpreis auf 10.000 Dollar, Silber auf 300 Dollar

Ist das realistisch?

Sind Kursziele beim Goldpreis auf 10.000 Dollar oder 300 beim Silber realistisch? Wenn Du Dich auf YouTube oder anderen Sozialen Medien umschaust, wirst Du immer öfter sehr hohe Kursprognosen für Gold und Silber finden. Oft sind das Kanäle, wo es um Geldanlage geht, also Assets kaufen, um Fiatgeld zu verdienen. Auf der anderen Seite sprechen die gleichen Experten in anderen Videos gern darüber, dass die Papierwährungen möglicherweise crashen könnten. Wie passt das also zusammen?

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Wenn Kursziele von z.B. 10.000 Dollar für Gold bis zum Ende dieser Dekade aufgerufen werden, würde das ja bedeuten, dass man davon ausgeht, dass die Papierwährungen noch so lange durchhalten werden. Es ist relativ wahrscheinlich, dass die Papierwährungen noch so lange durchhalten, denn Crashpropheten sprechen seit vielen Jahren darüber, dass der Crash kommen wird.

Aber ganz von der Hand weisen, darf man das nicht. Sehr groß sind die Probleme der Papierwährungen, insbesondere der Schuldenstand. Ein Blick auf den Euro lohnt in diesem Zusammenhang. Man darf nicht vergessen, was der Euro ist. Es handelt sich hier um eine politische Initiative. Man wollte unbedingt eine einheitliche Währung in Europa. Dabei wurde leider vernachlässigt, dass es in Europa sehr unterschiedliche Volkswirtschaften gibt, die eigentlich die Möglichkeit einer nationalen Geldpolitik dringend brauchen.

Papier ist geduldig

Das Fundament, auf dem der Euro aufgebaut wurde, die Maastrichter Verträge, sind mittlerweile Makulatur. Die Konvergenzkriterien für den Euro, ein öffentliches Defizit von max. 3% des Bruttoinlandsproduktes (BIP), eine Staatsverschuldung bis 60% des BIP, eine Inflationsrate max. 1,5% werden seit Jahren von einigen Mitgliedsstaaten übertroffen.

Schaut man auf Deutschland, die bisher stärkste Volkswirtschaft in der Euro-Zone und Vorbild in Sachen Zuverlässigkeit für die anderen Staaten, ist die Situation angespannt. Es werden gigantische Schulden unter der irrführenden Bezeichnung Sondervermögen beschlossen. Diese würden dann nicht in die Kategorie der Schulden fallen, die zur Ermittlung des öffentlichen Defizits herangezogen würden und in die Gesamtverschuldung zum BIP gehören. Es sind einfach Sonderschulden, so einfach ist das.

Klebe das Etikett Vermögen auf einen Schuldenberg und alles ist in Ordnung. Und was die Inflation angeht, die wird seit den Neunzehnhundertachtzigerjahren gar nicht mehr gemessen. Inflation ergibt sich aus der Geldmengenausweitung abzüglich des Wirtschaftswachstums. Das, was den Menschen als Inflationsrate verkauft wird, ist die Preisentwicklung bezogen auf das Vorjahr und basierend auf einen „geeigneten“ Warenkorb. Dieser Warenkorb ist offensichtlich nicht repräsentativ und daher sind auch die Werte, die auf dessen Basis ermittelt werden, für die Menschen irreführend.

Die durchschnittliche Verschuldung zum BIP liegt in der Euro-Zone bei 88,1% (Stand 2. Quartal 2024), aktuellere Zahlen gibt’s noch nicht. Das durchschnittliche Defizit der Euro-Staaten liegt bei 3,6% vom BIP (Quellen: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/w/2-22102024-bp#:~:text=5%25%20des%20BIP-,%C3%9Cberblick,%25%20auf%2081%2C5%25 , https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/products-euro-indicators/-/2-22042024-ap ). Letzterer Wert ist dabei noch gut, denn im Jahr 2020 lag der Durchschnittswert bei 7% vom BIP. Fakt ist aber, dass beide Durchschnittswerte die Konvergenzkriterien der Maastrichter Verträge übersteigen. Es ist also eine Tendenz erkennbar, dass man nicht so genau hinschaut. Und das ist ein besonderes Merkmal für eine politische Initiative. Wenn etwas politisch gewollt ist, dann darf es kein Scheitern geben. Ansonsten würden Politiker ihr Gesicht verlieren.

Man muss also feststellen, dass der Durchschnitt der Euro-Staaten die Konvergenzkriterien übertritt. Das passiert trotz der Mogeleien bei Inflationsermittlung, der als Sondervermögen deklarierten Schulden etc. Man muss also davon ausgehen, dass die offiziellen Zahlen geschönt werden.

Kursziele irrelevant

Deshalb ist es nur bedingt sinnvoll, über Kursziele bei Gold und Silber zu sprechen. Relevanter wäre, was bei einer möglichen Währungsreform passieren könnte, falls der Euro scheitert. Denn wenn eine Währung zusammenbricht, werden die Karten neu gemischt. Gold und Silber werden dann, genau wie Immobilien oder Aktien, neue Preisschilder in der neuen Währung bekommen. Und spätestens dann wird man erkennen, dass es bei Gold und Silber überhaupt nicht wichtig ist, wohin der Preis sich entwickelt. Edelmetallpreise bilden schließlich nicht den Wert der Edelmetalle ab, sondern die Kaufkraft der Währungen. Steigt der Goldpreis, wird in Wirklichkeit die Währung abgewertet.

Es ist wichtig, sein Vermögen richtig zu strukturieren, raus aus Geldwerten, rein in Sachwerte. Wer seine Ersparnisse bei der letzten Währungsreform in Geldwerten hatte, verlor das meiste. Wer seine Ersparnisse damals in Gold hatte, rettete seine Ersparnisse vollständig.

Während Sparguthaben im Verhältnis 100 Reichsmark (RM) zu 6,50 Deutsche Mark (DM) und Schulden 100 RM zu 10 DM abgewertet wurden, hat sich Gold behauptet. Der Goldpreis in Reichsmark war nach der Währungsreform der gleiche in DM, ja sogar etwas mehr:

Gold (amtliche Goldpreise zur Zeit der Währungsreform):

Datum                 Goldpreis pro kg

25.10.1948                       3.800 RM

01.04.1949                      4.060 DM

01.10.1949                        5.120 DM

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
Im Blog weiterlesen

Fazit: Geld ist wertlos, denn es wird nur bewertet

Viele Menschen vergessen, dass eine Währung wie der Euro nichts anderes ist als eine per Gesetz, also durch Zwang festgelegte Bewertung wertlosen Papiers ist. Anhand des Goldpreises wird deutlich, wie es mit dem Euro bergabging. Bei der Euro-Einführung kostete ein Kilogramm Gold rund 10.000 Euro. Aktuell sind wir nicht mehr weit von 100.000 Euro entfernt. Diese Preisentwicklung zeigt deutlich, wie es um die Kaufkraft des Euro steht. Deshalb ist es wichtig, seine auf Euro lautenden Ersparnisse aus dem Geldkreislauf rauszuholen und die Kaufkraft verlässlich mit Sachwerten zu speichern.

LIEBLINGSMAKLER-Tipp

Mit Hilfe unseres Mentoringprogramms helfe ich Dir gern zu mehr Erfolg beim Investment. Nimm gern Kontakt zu mir auf!

Zu mir als Autor

Robert Peukert

Seit 2002 bin ich selbstständiger Versicherungs- und Finanzberater und Geschäftsführer der Lieblingsmakler GmbH & Co. KG. Neben dem Fachberater für Finanzdienstleistungen (IHK) bin ich  qualifizierter Experte für Private Krankenversicherung, betriebliche Altersvorsorge und Baufinanzierung.
Mit meinem Unternehmen zähle ich  u.a. zu den TOP 10 Versicherungsmaklern in Deutschland 2016 und wurde 2018 vom Handelsblatt zu einem der besten freien Berater für Geldanlagen gekürt.

Mehr auch unter robert-peukert.de.
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